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Predigtkasten Folge 2- Liebe geht durch den Magen

Liebe geht durch den Magen…Die besten Partys finden in der Küche statt….

Ob ein romantisches Essen zum Jahrestag oder das gemeinsame Essen mit Freund*innen und Familie zu Weihnachten oder dem Geburtstag. Essen spielt wohl bei den meisten Menschen eine zentrale Rolle im Leben. Nicht nur im Alltäglichen Leben oder sondern gerade zu besonderen Tagen oder Anlässen. Schon Tage oder sogar Wochen im Vorraus planen einige das Weihnachtsmenü. Bei Hochzeitsfeiern sogar schon ein halbes Jahr vorher. Ich persönlich koche auch sehr gerne für Freund*innen oder die Familie. EInerseits weil ich mich bei den Mengen meist verschätze und es für eine Person zuviel wäre, andererseits weil es mit mehr Leuten, dann doch gleich besser schmeckt als alleine.

Vielleicht kennen einige auch noch Rituale aus ihrer Kindheit oder von Freizeiten. Tischgebete, Tischlieder oder einfach nur ein kurzes “Guten Appetit”. Diese Rituale sorgen dafür, dass man aufhört sich auf tausend andere Dinge zu konzentrieren als das Essen. Mir fällt auf, dass ich wenn ich mit meinen Eltern oder Freund*innen esse, das eigentliche Gericht auf meinem Teller viel mehr wahrnehme, denn wenn ich nur alleine in meiner Wohnung esse, dann schaue ich nebenbei noch eine Serie oder beeile mich, weil ich ja noch soviele andere Dinge zu tun habe. Ich wertschätze überhaupt nicht, dass ich überhaupt etwas zu essen habe. Ich nehme mir keine Zeit dafür. Wie oft essen Familien heutzutage noch gemeinsam zu Abend? Selbst wenn ich bei meinen Eltern zu Besuch bin für ein Wochenende, schaffen wir es nicht immer gemeinsam zu Abend zu essen, weil ich dann doch noch abends losziehe oder einer von ihnen noch einen Termin hat. Und genau deswegen sind gemeinsame Abendessen für uns so etwas besonderes.

Und um genauso ein Essen mit Freund*innen geht es am Gründonnerstag. Jesus isst mit seinen Jünger*innen zu Abend. Das einzig Besondere ist hierbei auf den ersten Blick wohl, dass es am ersten Abend des Pessachfests ist, denn die Gruppe um Jesus herum wird wohl auch sonst gemeinsam gegessen haben. Vielleicht vermissen einige ihre Familie, die sie zurückgelassen haben um Jesus zu begleiten. Was wohl kaum jemand ahnt ist, dass es das letzte gemeinsame Essen sein wird. Aber der Verräter sitzt schon mit ihnen am Tisch.

Jesus weiß, was ihn erwarten wird nach diesem Abend. Er weiß, dass es das letzte Mal sein wird, dass sie gemeinsam beieinander sitzen und zusammen essen. Und genau deswegen führt er auch ein Ritual ein, welches die Jünger, *innen und auch uns heute noch, an diesen Abend vor allem aber an Jesus erinnern soll. Er nimmt das Brot, dankt, bricht es und gibt es den Jünger*innen in die Hand. “Nehmet, esset, das ist mein Leib.” UNd dann den Kelch, dankt und gibt ihn den Jünger*innen. “Trinkt alle daraus, das ist mein Blut des Bundes.” Bis heute sagen wir diese Worte, wenn wir Abendmahl feiern. Denn dann kommen wir zusammen und erinnern uns an Jesus. Beim Abendmahl sind alle Menschen gleich. Alle bekommen dieselbe Menge und alle sind eingeladen.

Damit ist das Abendmahl ein Bild für Gott. Denn wir sind alle eingeladen Gottes Kinder zu sein. Vor Gott sind alle gleich.

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