Angedacht #2
Die wohl am
häufigsten gestellte Frage an eine schwangere Frau ist :
„Wird es ein
Junge oder ein Mädchen?“ Viele schmeißen sogar eine Party, bei der das
Geschlecht des Kindes verraten wird.
Vielen Kindern ist
ihr Geschlecht aber völlig egal. Sie spielen
mit dem Werkzeugkasten oder der Puppe, wie sie Lust haben. Es macht
keinen Unterschied, ob ein Junge in der Karnevalszeit als Prinzessin verkleidet
ist, oder ein Mädchen als Cowboy. Wenn man dann aber in die Pubertät kommt und
die Unterschiede sichtbar werden, dann wird die Bedeutung des Geschlechts umso
größer. Das Geschlecht lässt sich ja glücklicherweise direkt an den äußerlichen
Merkmalen erkennen.
Aber was wenn diese
Zuordnung nicht passt?
Am 25.Mai diesen
Jahres beschloss die Weltgesundheitsorganisation WHO, dass diese Menschen nicht
mehr als psychisch krank gelten und auch Deutschland strebt eine Reform des
Transsexuellengesetzes an. Doch leider bringt der erste Entwurf dieser Reform
keine wirkliche Vereinfachung mit sich. Wer seinen Geschlechtseintrag ändern
möchte, muss zunächst zwei Gutachter überzeugen. Und auch die geehlichten
Menschen sollen laut dem neuen Gesetzesentwurf bei dem Verfahren aussagen.
Die Änderung des
Personenstandes schadet niemandem, sondern erleichtert das Leben vieler
transsexueller Menschen.
Ob es in der Bibel
nun Stellen gibt, die für oder gegen Transsexualität sprechen ist für mich
zweitrangig, denn im Markusevangelium nennt Jesus die beiden höchsten Gebote:
Du sollst Gott voll und ganz lieben und du sollst jeden Menschen um dich herum
lieben, wie dich selbst.
Ich wünsche mir,
dass das endgültige Gesetz menschenfreundlicher wird, damit jeder Mensch selbst
die Entscheidung treffen kann, welchem Geschlecht man sich zuordnet. Das stellt
sicher, dass jeder Mensch sich selber lieben kann, egal mit welchem Geschlecht.